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Zimbabwe - Anarchie, Chaos und Hungersnot zerstören die Zukunft einer Nation

Datum: 24.08.2002 Autor: Thoralf Teubner Beitrag Nr.: 182

Etwa zwei Wochen nach dem Ablauf des Ultimatum (wir berichteten), bei dem rund 2.900 weißen Farmer innerhalb von 90 Tagen ihre Farmen verlassen müssen, greift der mächtige Despot Robert Mugabe durch und sorgt für Chaos, Schrecken und verschlimmert dadurch die derzeitigen Hungersnot.

Mugabe und seine Günstlinge haben durch willkürliche Gesetzgebungen in nur wenigen Jahren aus der "Brotkammer Afrikas" ein "Armenhaus" gemacht. Mit populistischen Parolen hetzt er die schwarze Bevölkerung gegen die früheren Kolonialherren auf und gibt den Weißen die Schuld an der desolaten wirtschaftlichen Lage des Landes.

"Das ist nicht Tony Blairs Land. Es ist Mugabes Land. Es ist das Land unserer Vorfahren." sagte er am Anfang letzter Woche vor einigen Hunderten Kleinbauer, die ihm anschließend begeistert applaudierten. Im einen aber hat er Recht, es ist "Mugabe Land", den die meisten der bisher beschlagnahmten Farmen haben sich die Günstlinge des Diktators genommen.

Seit Begin der so genannten "Landreform" müssen die weißen Farmer hilflos zusehen, wie ihre Nachbarn oder ihre eigenen Familienmitglieder Misshandelt und die Farmen, die Fahrzeuge, das Vieh und die Ernte geplündert werden.

Nachdem nur schätzungsweise 60 Prozent der etwa 2.900 weißen Farmer, die bis zum 8. August ihr Farmland verlassen sollten, auf Ihren Farmen blieben, begann am vergangenen Wochenende eine Verhaftungswelle. Bisher wurde nur ein Teil dieser wider gegen Kaution auf Fuß gesetzt und müssen sich nun vor Sondergerichten verantworten.

Unter den Festgenommenen sind viele ältere und gesundheitlich angeschlagene Farmer, die zum Teil an Krebs oder Herzerkrankungen leiden. Selbst Farmer die Ihr Land bereits verlassen haben, wurden Verhaftet und teilweise schwer Misshandelt.

Philip du Toit, Vorsitzender einer Interessengruppe weißer Farmer, und seine Mitstreiter streben eine Anrufung vor dem internationalen Gerichtshof in Den Haag an. Die erste Petition ist in dieser Woche in Den Haag eingegangen, nur bis dort eine Entscheidung fällt und eine Reaktion erfolgt ist es wahrscheinlich zu spät.

Etwa 300.000 schwarze Farmarbeiter werden durch die Vertreibung der weißen Farmer ihren Job verlieren. Nach Regierungsangaben sollen 350.000 Zimbabwer Land erhalten, aber die ehemaligen Landarbeiter brauchen nicht auf eine Landzuteilung hoffen. Da die neuen Eigentümer aber keine Ahnung von einem Landwirtschaftsbetrieb haben, wird das über Jahrzehnte bewirtschaftete Land verkommen und für immer verloren sein. Geschwächt durch die Seuche Aids, die im südlichen Afrika wie sonst nirgends wütet, kündigt sich eine jahrelang andauernde Hungersnot von noch nie da gewesenem Ausmaß an.

Nach Angaben des statistische Zentralbüro ist die Inflation des Landes im vergangen Monat auf die Rekordmarke von123,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Experten schätzen noch bis zum Jahresende mit einer Steigerung auf 200 Prozent.

Unterdessen herrschen chaotische Verhältnisse im Land, auf den Landstrassen sind kilometerlange Wagenkolonnen der Farmer die ihr Land freiwillig verlassen haben unterwegs, auf den verlassen Farmen schlagen sich die Nachfolger um den übrig geblieben Rest und in den Städten bilden sich endlose Schlangen verzweifelter Schwarze, die auf Nahrungsmittel hoffen, an den Ausgabestellen des Welternährungsprogramms. Bei den staatlichen Geschäften von "Grain Marketing Board" herrsch unterdessen keine Lebensmittelknappheit und die Regale sind mit internationalen Hilfsgütern prall gefüllt, allerdings haben zu diesen Läden nur die Funktionäre Zugang.

Die Regierung Mozambiques hat unterdessen die Grenzen für die zimbabwischen Farmer weit geöffnet und heißt jeden der investieren möchte und die Gesetze respektiert willkommen. Dies ist aber nur ein Wermutstropfen wenn man bedenkt was die Farmer in ihren Heimatland an Werte hinterlassen. Der Farmerverband schätzt allein die Verluste an Getreide und Vieh auf eine Höhe von 69 Million Euro.

 
 
 
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